Die Ursache für den starken Juckreiz, der dazu führt, daß
die Tiere vor allem ihre Pfoten regelrecht benagen sind zu dieser Jahreszeit
meist Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis). Wie der Name schon sagt,
sitzen sie auf Gräsern, wovon sie beim Vorbeigehen von Tier oder Mensch
abgestreift werden.
Schätzungsweise jeder dritte Hund bringt diese lästigen Plagegeister
vom Spaziergang in Wald und Wiese mit nach Hause. Die kleinen, orange-roten
Milben (mit bloßem Auge sichtbar) sitzen vor allem an den Beinen,
Pfoten (besonders zwischen den Zehen), Bauch, Schenkelinnenseiten, Lefzen,
Nasenrücken und Ohren. Während ihres Wachstums durchlaufen sie
drei Entwicklungsstadien: Larve (3 Beinpaare), Nymphe (2 Beinpaare) und
schließlich die adulte Milbe (4 Beinpaare, bis 1mm). Während
das erwachsene Tier freilebend ist und sich von kleinen Insekten und deren
Eiern ernährt, benötigt die Milbenlarve und eventuell auch die
Nymphe den Saugakt auf einem Warmblüter (z.B. Rind, Schwein, Hund,
Katze, Mensch), um sich zu ernähren und weiterzuentwickeln. Als sogenannte
Saugmilbe nimmt sie hierbei mit ihrem langen Saugrüssel Lymphe (kein
Blut!) von dem Wirtstier auf. Nach dem Vollsaugen fällt die Larve
ab und verkriecht sich im Erdboden, wo sie sich weiterentwickelt (keine
Vermehrung in der Wohnung!). Aufgrund allergischer Hautreaktionen (Speichel
der Milben wirkt als Allergen) kommt es beim Wirt zu massivem Juckreiz
und bei empfindlichen Tieren kann der Herbstgrasmilbenbefall sogar zu dicken
Hautquaddeln, zugeschwollenen Augen und Lefzenödemen führen,
selbst geschwürartige Veränderungen kommen vor. Der starke Juckreiz
hält auch nach dem Biß und dem Abfallen der Parasiten noch einige
Zeit an, so daß die geschädigte und gereizte Haut für bakterielle
Sekundärinfektionen anfällig wird. Einzelne Ekzeme oder sogar
eine generalisierte Dermatitis (Hautentzündung) können die Folge
sein.
Beim Mensch bezeichnet man dies auch als "Gebüschkrätze".
Sollte ihr Vierbeiner nach einem Spaziergang mit beschriebenem Juckreiz
reagieren, empfiehlt es sich die betroffenen Körperregionen gründlich
zu waschen. Bei ihrem Tierarzt erhalten sie hierfür ein spezielles
juckreizstillendes Shampoo. Anschließend bringen kühlende Lotionen
Linderung. Bei sensiblen Hunden ist es ratsam, das Tier vorbeugend mit
bestimmten Sprays einzusprühen oder mit entsprechenden Antiparasitenshampoos
zu baden, um so den Befall mit Herbstgrasmilben zu vermeiden. Die Hauptzeit
der Herbstgrasmilben beginnt meistens im Juli und geht bis Oktober, je
nach Witterung (schönes, warmes Herbstwetter) ist mit den Lästlingen
aber noch bis Mitte November zu rechnen. So weit man weiß, werden
von den Herbstgrasmilben zum Glück keine Krankheiten übertragen.